Liebe Kolleginnen und Kollegen,
viele von uns führen im Rahmen von Sanierungen Arbeiten an Rückhalteanlagen, Heizöllagern oder Auffangwannen aus. Was viele dabei nicht wissen: Für solche Beschichtungen ist eine spezielle Zertifizierung nach § 62 der AwSV vorgeschrieben. Fehlt sie, drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Und im Ernstfall kann auch der Versicherungsschutz entfallen.
Auch das Ausbessern kleiner Mängel fällt unter die Zertifizierungspflicht!
In einem aktuellen Fall hatte ein Malerbetrieb nach einer TÜV-Prüfung geringfügige Mängel an den aufgehenden Wänden einer Rückhalteanlage ausgebessert und anschließend die gesamte Fläche erneut beschichtet. Die Arbeiten wurden ordnungsgemäß gekennzeichnet, mit Angabe der ausführenden Firma, dem Datum und dem verwendeten Material.
Die Ordnungswidrigkeitenanzeige folgte dennoch prompt.
Das Problem an der Sache: Im Ernstfall können Öle ins Erdreich gelangen. Passiert das und der ausführende Betrieb hat keine Zertifizierung für diese Arbeiten, kann es nicht nur teuer werden. Auch der Versicherungsschutz kann verloren gehen.
Das Risiko: Die für diese Arbeiten zugelassenen Materialien sind im Handel frei erhältlich. Deshalb gehen viele Betriebe davon aus, dass sie solche Beschichtungen ohne Weiteres ausführen dürfen. Doch das ist ein Irrtum. Selbst einige Großhändler sind nicht ausreichend informiert. In mehreren Fällen war die Zertifizierungspflicht dort nicht bekannt.
Wichtig: Wer ohne Zertifizierung arbeitet, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Es droht eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro.
Was Betriebe wissen sollten: Wer jetzt über eine Zertifizierung nachdenkt, sollte wissen: Sie kann bis zu 3.500 Euro kosten und muss alle zwei Jahre erneuert werden.
Wer solche Arbeiten ausführt, trägt Verantwortung. Deshalb gilt: Lieber vorher klären, ob eine Zertifizierung notwendig ist. Nicht erst, wenn es zu spät ist.
Wie lange wollen wir uns die überbordende Bürokratie noch gefallen lassen? Zertifizierungen wegen einfachster Anstricharbeiten? Tausende Euro für Zertifizierungskosten?
Leite diese Information weiter oder sprich im Team darüber. So lässt sich vermeiden, dass aus Unwissenheit ein teures Problem wird.